Mittwoch, 18. August 2010

Santa Cruz Trek



Nach ersten Startschwierigkeiten die sich in einer Lebensmittelvergiftung bei Julia und mir geäußert hatte ging es los auf den Santa Cruz Trek. Der Trek sollte 4 Tage dauern und war diesbezüglich was besonders, da wir das erstemal alles selbst organisiert hatten. Auf dem Markt wurden Lebensmittel eingekauft, Ausrüstung wurde ausgeliehen und nach den Krankheitsfällen ging es dann los in die Gebirgsgruppe der Cordillera Blanca.

1. Tag
Die Fahrt dahin dauerte etwas länger als geplant, so das wir um 11 Uhr starteten konnten und schön die volle Mittagssonne mit nehmen sollten. Der erste Tag war für mich der härteste Tag meines Lebens. Die Rucksäcke waren schwer, der Weg ging nur Bergauf, so das wir am Schluss knapp 1000 Höhenmeter überwunden haben. Zwischendrin war ich wirklich kurz davor aufzugeben, aber geht nicht gibts nicht. Wir haben nicht ganz das Camp erreicht, aber zwischen Kühen zelten wollte ich schon immer einmal. Sobald die Sonne unterging wurde es sehr kalt, aber wir hatten gute Schlafsäcke und da wir sehr frueh im Bett waren ging das dann auch, solang du nicht Nachts auf die Toilette musst.

2. Tag
Nach einer erholsamen Nacht von ca. 12 Stunden ging es nach dem leckeren Frühstück von sehr hartem Brot auf zu unserer nächsten Etappe nach Ichic Cocha. Der Weg am zweiten Tag war nicht vergleichbar mit den Anstrengung vom ersten Tag. Wir kamen an zwei komplett verschieden aussehenden Lagunen vorbei, durchquerten eine Steppe bis wir an einem schönen Platz ankamen um Mittagspause zu machen. Von dort ging es noch eine Stunde bergauf. Angekommen an unseren zweiten Camp ging es nach dem typischen Ablauf von Zelt aufzubauen an ein leckeres Mahl zu zaubern das uns hoffentlich wärmt. Die Sicht war Atemberaubend, so dass wir von 4 Schnee bedeckten Bergen umgeben waren, sowie angeblich den Paramount Picture Berg. Ganz davon bin ich noch nicht ueberzeugt.  Die Nacht war diesmal wesentlich kälter und am nächsten Morgen sollten wir auch Eis an unserem Zelt entdecken.

3. Tag
Der dritte Tag war der lauf intensivste Tag plus sollten wir einen Pass von 4750 Metern überschreiten. Für diesen Tag haben wir uns einen Esel geliehen der unser Gepäck tragen sollte. Der Weg ging 3 Stunden im Zick-zack bergauf bis zum Pass. Das Laufen war anstrengend durch die Luft, aber als der Pass erreicht wurde waren wir alle Glücklich, hatten einen höhen Rausch und wurden mit einer unglaubliche Aussicht belohnt. Nach dem Aufstieg kommt folglich der Abstieg, der in diesem Fall weiter 5 Stunden bergab laufen beinhaltet. Uns wurde aber eine sehr abwechslungsreiche Landschaften geboten. Felsige Berge um uns herum, Flüsse, Blumen, Gräser, kleine Lagunen und sehr lustig aussehende Bäume. Deren Rinde ist wie feines Pergamentpapier, was man ganz einfach abrubbeln kann.

4. Tag
Dieser letzte Tag führte uns durch ein kleines Dörfchen hoch zu einem Berg wo Busse fahren sollten nach Huaraz unserem Startpoint. Da es unnötig war das Essen weiter zu transportieren und genügend Menschen dort nach Essen fragten konnten wir beinahr alles verschenken und hatten somit einen schön leern Rucksack für den letzten Tag. Aber der Weg durchs Dörfchen war hart, weil jeder und vor allem Kinder dich nach Süßigkeiten oder was zu essen fragten. Wir kamen an einer Cuy-Farm vorbei, die wir dann gleich besuchten. Cuys ist das Spanische Wort für Meerschweinchen, die hier als Delikatesse gelten. Angekommen an dem Örtchen wo die Busse fahren sollten, waren wir sehr glücklich den Trek geschafft zu haben. Mit dem Bus ging es dann 5 Stunden zurück. Erst durch die Gebirge, dann runter ins Tal wo zwei riesige Lagunen in verschiedensten Blautönen lagen bis hin nach Huaraz!

Der Trek war hart, vor allem durch den Transport der Rucksaecke, aber jetzt koennen wir uns richtige Mochileros (Backpacker) nennen, aber es hat sich gelohnt. Nicht nur als Mochilero zu gelten, vor allem die Aussicht und die wunderschoene Natur war so unglaublich, dass man es kaum fassen kann.

Freitag, 13. August 2010

Motorradtour

Aus dem schönen Villcabamba ging es über die Grenze nach Peru, Chachapoyos. Um alles in der Gegend zu erkunden liehen wir uns ein Motorrad bei Chicho, einem sehr netten Peruianer. An dem Tag als wir anfragten für das Motorrad hatte Chicho Geburtstag und alle seine Freunde waren in der Werkstatt was trinken. Als wir dort ankamen haben sich alle sehr gefreut und es sollten hier mal Fotos gemacht werden und dann noch vor der Tür und dort und da. Also wir wurden an diesem Tag wirklich viel abgelichtet. Das ganze hatte sich aber für alle weiteren Tage konsequent durchgezogen bis hin zum letzten Tag, als Alex das Bike zurück gab, hatte er noch seine ganz persönliche Fotosession mit Chicho.

1. Tag
Wir haben uns das Bike für 2 Tage ausgeliehen. Am ersten Tag hatten wir groß Pläne geschmiedet, aber dann hat das doch nicht so hingehauen. Der Weg führte uns zu Gocta einem Wasserfall, aber nicht irgendeiner, sondern der dritt Größte der Welt. Angekommen in dem Örtchen erst mal eine Panne am Reifen gehabt. Ein technisch begabter junger Kerl hat uns dann für 20 Soles (umgerechnet 6 Euro) angeboten es zu reparieren. Da wir in dem Örtchen dann auch erfahren haben, dass man 2 Stunden hin und 2 Stunden zurück zum Wasserfall braucht, hatte er auch genügend Zeit das Teil zu reparieren. Wir waren ein wenig unvorbereitet auf diese Strecke und so musste ich das ganze mit Jeanshose in der Hitze meistern, was doch ehrlich nicht so angenehm ist. Angekommen wurden wir aber mit einem riesen Wasserfall sowie einer gewaltigen Wind- /Wasserkraft begrüßt. Da hat sich unten beim Auftreffen des Wassers auf dem Boden ein solcher natürlicher Druck entwickelt, einfach unglaublich.

2. Tag
Mit einem Tag Pause ging es dann nach Kuelap einer Festung die 3 Stunden entfernt von unserem Örtchen lag. Morgens war es wirklich kalt beim fahren und die Strecke war mehr als mieserabel, aber nach 3 Stunden kamen wir dann endlich an und konnten eine gewaltige "Stadtmauer" sehen auf der einfach kleine runde Häuschen drauf gebaut wurden. Es wird fleißig dort gearbeitet und restauriert, aber das einzige voll nachgebildete Häuschen durften wir uns leider doch nicht anschauen. Die größte Frage die sich uns aber stellte war, wo haben die die ganzen Steine hergeschleppt? Bei dem Gebilde sollen mehr Steine verwendet worden sein, als bei der Pyramide von Gizeh. Als wir dann zurück gefahren sind, waren wir sehr froh "zuhause" angekommen zu sein, weil so 6 Stunden auf dem Motorrad über die bescheidensten Straßen ist dann doch sehr anstrengend.